Neuerscheinung: Thorsten Knauth, Silke Reindl, Maren A. Jochimsen (Hrsg.): Religiöse Bildung an den Rändern der Vielfalt. Soziale Benachteiligung, Religion, Geschlecht.

Die Frage, wie religiöse Bildung angesichts von Vielfalt gestaltet werden sollte, ist in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt durch die Bemühungen um eine inklusive Religionspädagogik der Vielfalt, in die Mitte der religionspädagogischen Aufmerksamkeit gerückt und Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen geworden. Zugleich bleiben jedoch ‚Ränder der Vielfalt‘ bestehen, d.h. Kontexte, die den Maßstäben der Mitte nicht entsprechen und somit in der religionspädagogischen Wahrnehmung vernachlässigt werden. 

Der Sammelband „Religiöse Bildung an den Rändern der Vielfalt. Soziale Benachteiligung, Religion, Geschlecht“ setzt hier an und betrachtet Vielfalt unter den Bedingungen sozialer Benachteiligung. Dabei möchten die Herausgeber*innen Überlegungen des ersten gemeinsamen Sammelbandes „Einschließungen und Ausgrenzungen. Zur Intersektionalität von Religion, Geschlecht und sozialem Status für religiöse Bildung“ (Knauth & Jochimsen, 2017) fortführen und mit besonderem Fokus auf die sozialen Realitäten von Heranwachsenden vertiefen.

Hierfür wird aus sozial- und erziehungswissenschaftlicher Perspektive betrachtet, welche interaktiven Dynamiken sich zwischen sozialer Benachteiligung, Religion und Geschlecht beobachten lassen und wie sich diese in Bedeutungswelten, Selbstverständnissen und Zuschreibungen von Kindern und Jugendlichen widerspiegeln. Aus religionspädagogischer und theologischer Perspektive wird diskutiert, wie religiöse Bildung verstanden und angelegt werden könnte, sodass sie geschlechts- und religionsbezogener Vielfalt auch in Kontexten sozialer Benachteiligung gerecht wird.

Durch diese interdisziplinäre Herangehensweise, die Herstellung gesellschaftspolitischer Bezüge sowie die Einbeziehung intersektionaler Perspektiven möchte der Sammelband einen Beitrag zur weiteren konzeptionellen Ausarbeitung der inklusiven Religionspädagogik der Vielfalt leisten und darüber hinausgehend Theoretiker*innen und Praktiker*innen ansprechen, die mit den Themen soziale Benachteiligung, Religion und Geschlecht befasst sind.

Weitere Informationen zum Sammelband und zu seinen Beiträgen finden Sie hier.

Ein Blogbeitrag von Silke Reindl.

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