Blick auf eine Brücke über den Aasee

Perspektiven und Schlüsselthemen

Fünf zentrale Diskurse bilden die Grundsäulen der Inklusiven Religionspädagogik der Vielfalt, die als Heterogenitätsdimensionen in den Blick kommen. Darüber hinaus gibt es Perspektiven auf und Schlüsselthemen von Vielfalt, die mit dem Konzept eng verflochten sind. Diese Perspektiven sollen hier eröffnet werden.

Den Anfang macht ein Beitrag zum (Schlüssel-)Thema Anerkennung. Hierbei handelt es sich um die Abschiedsvorlesung von Monika Jakobs vom 16. September 2020, in der sie die Bedeutung von Anerkennung für das Leben und Lernen in Vielfalt reflektiert.

Es folgen zwei Texte von Anne Koch mit dem Fokus „Perspektiven“, in denen der Terminus der „Weltreligionen“ aus religionswissenschaftlicher Perspektive diskutiert wird.


Monika Jakobs, Schau. Mich. An. Reflexionen zu einer Kultur der Anerkennung für das Leben und Lernen in Vielfalt (2020)


Anne Koch, Dringender Nachholbedarf. Der Anachronismus ‚Weltreligionen‘ in der Didaktik religiösen Pluralismus (2021)

Abstract:

Anhand einer Analyse von Kinderbüchern zu Weltreligionen wird das Paradigma Weltreligionen kritisiert und aus einer jüngsten religionswissenschaftlichen Debatte ein dekonstruktivistisches Verständnis dieses Paradigmas und zur Lehre von religiösem Pluralismus vorgeschlagen. Es wird deutlich, wie viel religionswissenschaftliche und religionspädagogische Didaktik zu Interreligiosität durch den Einfluss von N. Smart und W.C. Smith teilen. Davon ausgehend könnten beide in disziplinär unterschiedener doch postkolonialer Perspektive ins Gespräch kommen.


Anne Koch, Vom Umgang mit religiöser Vielfalt in Kinderbüchern zu ‚Weltreligionen‘ (2021)

Abstract: Der Beitrag fragt, wie geglückt eigentlich von Anbieterseite aus die Erziehung zu Differenzsensibilität und religiöser Pluralismusfähigkeit durch Kinderbücher zu ‚Weltreligionen‘ ist, wie in dieser neuen Gattung ‚das Andere‘ beigebracht wird und welche Modelle für religiöse Vielfalt dabei prominent sind. Das Sample besteht aus einem Dutzend deutschsprachiger Kinderbücher zu „Weltreligionen/Religionen der Welt“ im Titel aus dem Zeitraum von 1998-2018. Die Analyse legt implizite und explizite Modelle für Pluralismus dar. Im Ergebnis fällt auf, wie sehr die Kategorien des Vergleichs auf das Verbindende in anthropologischer und phänomenologischer Hinsicht abheben. Gründe der Verharrungskraft der religionswissenschaftlich kritisierten Kategorie ‚Weltreligionen‘ sind in der Dominanz des Christentums in machtanalytischer wie für ‚Religion‘ begri&sbildender Hinsicht zu sehen und der Elementarisierung, die diese Kategorie vollzieht.

Beitragsbild von Mirjam Ta Van unter CC-BY-NC-ND .

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