Zwei Frauen unterhalten sich angeregt. Eine sitzt im Rollstuhl, eine ist in der Hocke.

Dis/Ability

Die mit Inklusion am stärksten assoziierte Heterogenitätsdimension ist Dis/Ability, nicht zuletzt, weil der Inklusionsbegriff fest mit der UN-Behindertenrechtskonvention verbunden ist. Disability kann sich in vielen Facetten zeigen: eine Behinderung im körperlichen oder geistigen Bereich, der die Bewegungen, Sinne oder Aktivitäten einer Person einschränkt. Auch in unserer heutigen Gesellschaft stehen Menschen mit Behinderungen oft noch vor Barrieren, die sie nicht überwinden können. Behinderungen werden häufig mit Schwäche in Verbindung gebracht. Hinter jeder Behinderung steht jedoch ein Mensch, der trotz seiner körperlichen oder geistigen Einschränkungen individuelle Fähigkeiten besitzt und wichtig für die Gemeinschaft ist. Inklusion ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, das auch in der religionspädagogischen Reflexion und Praxis seinen Platz findet.

Saskia Flake/Ina Schröder, Inklusive Pädagogik – Eine Herausforderung für die Religionspädagogik?!

Saskia Flake und Ina Schröder geben in ihrem Beitrag einen Überblick über das Thema Inklusion in der Religionspädagogik, angefangen bei definitorischen Aspekten über Herausforderungen, religionspädagogische Rezeption und theologische Grundierung hin zu ersten didaktischen Konkretisierungen. Sie bieten damit einen übersichtlichen Einstieg in ein weites und breit diskutiertes Feld, das davon ausgehend etwa anhand der neuen Leitlinien Dis/Ability vertieft werden kann.

Aus: Kammeyer, Katharina/ Zonne, Erna/ Pithan, Annebelle (Hg.): Inklusion und Kindertheologie. Inklusion Religion Bildung, Bd.1. Münster: Comenius-Institut 2014, S. 30-64. (Text unten zum Download)

Flake Schröder, Inklusive Pädagogik

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Leitfragen zum Text

1) Welche qualitativen und quantitativen Mängel kritisiert Hinz an der Integrationspraxis?
2) Wie verläuft laut Hinz‘ Forschung die Praxis der Integration und wie könnte die Praxis der Inklusion aussehen?
3) Welche Konsequenzen lassen sich aus Sanders‘ Stufenmodell ziehen, das Integration und Inklusion als zwei unterschiedliche historische Phasen der sonderpädagogischen Praxisentwicklung sieht?
4) Welche Unterschiede charakterisieren einen Wechsel von Integration zu Inklusion?
5) Behindert sein oder behindert werden? Welche Rolle spielen begriffliche Aspekte und Kategorie-Bildungen?
6) Wie definieren Flake und Schröder Inklusion? Welche Aufgaben schreiben sie Inklusion zu?
7) Inwiefern lässt sich der Inklusionsgedanke theologisch-religionspädagogisch nachweisen? Wo finden sich Anknüpfungspunkte in der Bibel?
8) Verhindert konfessionell getrennter Unterricht inklusiven Religionsunterricht?
9) Welche Prinzipien einer inklusiven Religionsdidaktik stellen Anita Müller-Friese und Stephan Leimgruber heraus? Welche weiteren Ansätze einer inklusiven Religionsdidaktik wurden in den letzten Jahren erarbeitet?
10) Welche Erträge und Ansätze stellen Flake und Schröder heraus, die Inklusion im Religionsunterricht erleichtern?
11) Welche Aufgaben formulieren Flake und Schröder für die Praxis einer inklusiven Religionsdidaktik?
12) In welchen Bereichen sehen Flake und Schröder noch Forschungsbedarf?
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Weitere, vertiefende Informationen zu Dis/Ability und Inklusion gibt es zum Beispiel im WiReLex-Artikel „Inklusion“ von Annebelle Pithan.

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